Jugendliche in Wien über Monate hinweg misshandelt
Auf 17 Personen lastete ein schwerer Verdacht, die meisten davon Teenager: Sie sollen ein 12-jähriges Kind wiederholt mit Drohungen zum Sex überredet haben. Nur wenige Monate später kontaktierte das mutmaßliche Opfer die Polizei. Nach polizeilichen Erkenntnissen wurde ein 12-jähriges Mädchen in Österreich über einen Zeitraum von mehreren Monaten von insgesamt 17 Tatverdächtigen mehrfach sexuell bedrängt, darunter auch Drohungen.
Die Polizei ist fassungslos
Ein Polizeisprecher sagte am Freitag in Wien, es laufe ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs. Nach Angaben des Opfers kam es in einem Fall zu Gewaltanwendung, weshalb ein 16-jähriges Mädchen wegen Vergewaltigung angezeigt wurde. Aufgrund des Alters des Opfers gelten auch Fälle, in denen es sich nicht um Gewalt handelt, als schwerer sexueller Missbrauch von Minderjährigen.
Dreizehn junge Männer wurden am Donnerstag gleichzeitig festgenommen, dann freigelassen und angeklagt. Die anderen Verdächtigen sind entweder minderjährig oder ihre Identität ist noch nicht geklärt. Die Jugendlichen kommen aus Österreich, Syrien, der Türkei, Bulgarien, Italien und Serbien. Ein junges Mädchen hält den Arm ihrer Mutter. Seine Mutter flüsterte ihm etwas ins Ohr.
Durch Androhung erzwungen
Wie kann ich mit meinem Kind über sexuellen Missbrauch sprechen? Das österreichische Mädchen, heute 13 Jahre alt, soll im Oktober 2023 mit ihrer Mutter zur Polizei gegangen sein und die Tat geschildert haben. Sie fühlte sich unter Druck gesetzt, Sex zu haben, unter anderem aufgrund von Drohungen, etwa durch Hinweise, dass sie Fotos und Videos von sich selbst posten würde.
Wiener Jugendliche wurden monatelang misshandelt. Nach Angaben der Polizei ereigneten sich die Vorfälle in Wien zwischen Februar 2023 und Juni 2023. Das Opfer sprach davon, es „mehrmals pro Woche über mehrere Monate hinweg“ zu tun. Der Tatort umfasste Treppen, einen Parkplatz, eine Wohnung und ein Hotelzimmer. „Konkret schwänzte das Opfer häufig die Schule, um den Angeklagten zu treffen“, sagte ein Polizeisprecher.
Die Verdächtigen, von denen die meisten der Polizei wegen Eigentums- und Gewaltdelikten bekannt seien, kannten sich aus ihrer Zeit im Park, fügte er hinzu. Dort traf er zum ersten Mal einen der Jugendlichen, der damals 12 Jahre alt war. Nach Angaben der Polizei endete die Angriffsserie erst, als das Mädchen ihren jetzigen Freund traf, der genauso alt war wie sie.